Was ist das Jahreskreisfest Mabon und wie kann es Dir helfen im herausfordernden Alltag BALANCE zu finden.
Zwischen dem 21. und 23. September jeden Jahres feiern wir das Jahreskreisfest Mabon, oder auch Herbst Tag-und Nachtgleiche oder Eqiunox genannt.
Der Herbst beginnt!
Als Mutter von schulpflichtigen Kindern ist diese Jahreszeit für mich gekennzeichnet von Elternabenden, den ersten Klassenarbeiten, die ersten Wochen des neuen Schuljahres sind rum, der Alltag nach den Sommerferien ist aber noch lange nicht eingespielt. Oft ist es Morgens jetzt schon wieder so kalt, dass die Kids mit Jacke das Haus verlassen und dann später im Sonnenschein und T-Shirt nach Hause kommen. Die ersten Schnupfnasen melden sich, und wir hatten diese Woche die ersten Tage Kinder krank zu Hause mit Infekt und Fieber. Diese Zeit ist aber auch gekennzeichnet von wundervoll warmen Abenden an denen die Kids noch im Garten mit dem Hund herumtollen, wo die Sonne Mittags manchmal noch richtig heiss auf die Nase brennt und die Sonnen-Akkus auftankt. Fülle wo das Auge hinsieht, die Natur ist in ihrer vollen Pracht. Es hat sich bei uns allerdings auch schon rentiert dass wir den Garten bereits „Sturm sicher“ gemacht hatten und die ersten Gewitter haben uns Nachts auch schon geweckt…
Als pflegende Angehörige ist diese Jahreszeit meistens ziemlich stressig, da jetzt häufig neue Therapien starten (bei uns die Reittherapie), wieder einmal neue Verordnungen anstehen, Termine umgeplant werden müssen um sie an die neuen Stundenpläne anzupassen etc. Zudem ist für unsere Autistin so ein Wechsel von Sommerferien zum Schulalltag auch mit Vorbereitung einfach heftig. Durch die veränderten Abläufe, aber auch weil der Unterschied im Alltag nun wieder sichtbarer und fühlbarer wird … Hinzu kommt dass die wechselnden Temperaturen sehr herausfordernd sind – jeden Tag wartet gefühlt wieder eine neue Wettersituation auf ein „ich ziehe jeden Tag ein T-Shirt und eine Stoffhose an, in keinem Fall Socken und Schuhe“ Mindset. Ich liebe es in dieser Jahreszeit zurückzublicken auf unsere Situation von 3 Jahren, vor 2 Jahren… dann sehe ich unseren Fortschritt und nehme wahr, dass wir doch viel dazu lernen und nicht wie im Alltag oft gedacht gefühlt feststecken!
Ich persönlich habe in den letzten Tagen zudem extrem den astrologischen Übergang von der Jungfrau in die Waage gespürt. Die Jungfrau lässt und an die Gesundheit denken, Rituale etablieren, sie erinnert uns ans Vorsorgen, Einkochen, Einlagern und Haltbar machen für den Winter. Die Waage ist Harmonie liebend, einfühlsam und um Ausgleich bemüht, tolerant und lädt zum Perspektivwechsel ein. Allerdings bedeutet dies auch einen Wechsel von einem Erdzeichen (Jungfrau) in ein Luftzeichen (Waage). Das spüre ich extrem, denn mein GedankenKarussell wird von der Luft stark angeheizt und ich fühle mich oft nicht geerdet und total durchgepustet!
Was bedeutet denn Equinox bzw. Herbst Tag- und Nachtgleiche?

Wenn Du noch nie davon gehört hast, schau gerne hier ein kurzes Video von National Geographic zum Thema Equinox und hier ein Video von be smart zum Thema. Unterm Strich fasse ich es mal so zusammen:
Die Herbst Tag- und Nachtgleiche markiert den Zeitpunkt im Jahr an dem Tag und Nacht genau gleich lang sind. Anders als zur Frühjahrs Tag- und Nachtgleiche wird hier die dunklere Jahreshälfte eingeläutet, die Tage werde ab jetzt kürzer und die Nächte länger.
Antje Leonie Schindler
Schon vor tausenden von Jahren feierten unsere Vorfahren dieses Jahreskreisfest. An dem Tag an dem die Sonnenstunden mit den dunklen Nachtstunden im Gleichgewicht stehen, feierten sie dieses Jahreskreisfest. Wie im Video oben erläutert ist das hier nicht tagescharf zu sehen, natürlich ist der Equinox an sich ein ganz klarer Moment, das Fest kann aber auch ein paar Tage vor oder nach dem Übergangsmoment gefeiert werden.
Die Menschen früher standen noch in einem viel viel engeren Austausch mit ihrer Umgebung, sie lebten einen sehr naturverbundenen Alltag mit allen Vor- und Nachteilen. Im Sommer wurde der Alltag fast vollständig nach draußen verlegt und die Sonnenstunden genutzt. Ohne Elektrizität fällt es natürlich leicht zu bemerken wann Tages- und Nachtstunden im Ausgleich sind, diesen Bezug haben wir heute ja kaum noch. Im Winter war dann Rückzug angesagt in die schützenden 4 Wände und man kehrte auch im Übertragenen Sinne die Aufmerksamkeit ins Innere.
Im Herbst waren die Menschen umgeben von Fülle, sie hatten die erste Ernte schon eingefahren und waren Dankbar für das was sie schon empfangen konnten. Sie waren sich aber auch darüber im Klaren, dass nun im Herbst plötzliche Herbststürme und Unwetter die restliche Ernte vernichten konnte was einen schwierigen Winter nach sich ziehen würde.
Der Fokus wurde somit neben der Dankbarkeit für die aktuelle Fülle auf das Einfahren der letzten Ernte gelegt und auf die Vorbereitungen von Haus und Hof, der Vorratskammer etc. für den Winter.
Antje Leonie Schindler
Das Leben war geprägt und gegliedert von und durch Routinen und Ritualen die den Alltag und die Feste bestimmten. Die Menschen (vor Allem die Frauen) versammelten sich regelmäßig um gemeinsam Rituale durchzuführen, wie zB den Hof zu räuchern, die Nahrungsmittel haltbar zu machen und Zeremonien abzuhalten.
Die besonderen Energien rund um die Tag- und Nachtgleichen wurden natürlich schon damals gerne genutzt und viele verschiedene Rituale zu praktiziert, Göttinnen zu verehren, Opfer zu bringen und die Gemeinschaft durch die Feierlichkeiten zu stärken.
Überall auf der Welt gibt es Herbstgöttinnen

Je nach Breitengrad drehte und dreht sich die Geschichte zu dieser Zeit mehr um den Ausgleich der dunklen und der hellen Seite, oder um den Akkerbau und die Ernte. Meistens wird die Herbstgöttin als Göttinnenpaar dargestellt und symbolisiert den immerwährenden Kreislauf des Lebens und die stetige Folge von heller Jahreszeit und dunkler Jahreszeit von Fruchtbarkeit und Tod, vom Säen und Ernten…
Es gab und gibt weltweit viele alte Geschichten, Mythen und Erzählungen über Göttinen und Götter, Fabelwesen und Archetypen die diese Jahreszeit charakterisieren. Die Römer erzählten schon die Mythen von Ceres und ihrer Tochter Proserpina, die Griechen die Mythen der Göttin Demeter und ihrer Tochter Persephone um nur zwei Göttinnenpaare zu nennen. Auch in Indien existiert eine Göttin für diesen Aspekt des Lebens – Annapurna. Sie ist die klassische Muttergöttin in Indien und steht für Haus(halt) Nahrung und alles Nährende.
Und wie kann Dir das Jahreskreisfest jetzt helfen deine Balance zu finden?
Wir sind heutzutage in unserem Alltag so abgeschnitten von unserem natürlichen Umfeld, dass wir kaum noch Berührungspunkte mit dem natürlichen Zyklus und den Abläufen und Rythmen haben. Wir können zu jeder Jahreszeit alles im Supermarkt kaufen was wir benötigen, im Sommer kühlt die Klimaanlage die Räume und die Heizung im Winter läuft durch um uns zu wärmen. Wir knipsen das Licht an wenn es abends dunkel wird oder lassen die Rolladen herunter wenn wir im Inneren Dunkelheit wünschen.
Das ist enorm komfortabel und hat viele gute Seiten, es führt aber leider auch dazu, dass wir uns immer weiter von unserer Natur entfernen. Ich sage hier bewusst UNSERER Natur, denn wir sind ein Teil der Natur und leben nicht IN der Natur auch wenn wir häufig so sprechen > „die Natur die uns umgibt“!
Daher ist mein Quick-Tipp heute zu Mabon auch ganz simpel und einfach:
Gehe heute raus in die Natur und nimm die aktuelle Jahreszeit einfach nur war!

Oder fahre am kommenden Wochenende für einen Spaziergang mit der Familie in den Wald… Vielleicht kannst Du aber auch einfach hier eine Autofahrt durch einen Fußweg ersetzten, oder dort mal deinen Kaffee im Garten treiben anstatt am Küchentisch, vielleicht kannst Du auch nicht raus, dann kannst Du bestimmt das Fenster einmal aufreißen und einen tiefen Atemzug nehmen und achtsam die Natur beobachten. Im Notfall (Du sitzt z.B. im KH fest und kannst nicht hinaus und kein Fenster öffnen) schließt Du deine Augen und stellst Dir den Herbst einfach vor! Das funktioniert ganz genauso gut (noch besser natürlich mit einem Öl zum Beispiel einem Waldduft).
Für mich ist der absolute Kern der Jahreskreisfeste, dass Du die Charakteristika der Natur in dieser Phase des Jahreskreises beobachtest achtest und dankbar annimmst und sie in dich auftankst.
Jede Jahreskreisphase hat ihre Herausforderungen ihre Höhepunkte, ihre positiven und ihre negativen Aspekte. Genau wie das Leben selbst. Genau deshalb hilft es uns im Alltag und im Leben allgemein den ständigen Kreislauf nicht aus den Augen zu verlieren und uns mit der Natur verbunden zu fühlen und geerdet zu sein.
Gerade in der heute so schnelllebigen Zeit und gerade wenn wir chronischem Stress ausgesetzt sind sind das wichtige Schritte Richtung Gesundheitsprävention, Stressbewältigung und in Richtung Resilienz.
Antje Leonie Schindler
Der Jahreskreis steht aber nicht nur für die verschiedenen Jahreszeiten, die 8 Jahreskreisfeste symbolisieren auch die verschiedenen Lebensphasen, die Tageszeiten, die Himmelsrichtungen etc. Hierzu später mehr.
Natürlich gibt es noch viele weitere Dinge die Du an Mabon auf deine Tagesordnung setzten kannst. Es gibt auch richtige Rituale und Zeremonien die Du zu Mabon durchführen kannst, was natürlich nochmal eine ganz andere Tiefe hat (hierzu später mehr). Das ist in meinen Augen aber das i Tüpfelchen, es ist ein Extra welches Du herzlich gerne nutzen kannst wenn Du die Zeit dafür findest, wenn nicht ist das aber mit Sicherheit kein Weltuntergang!
Was diese Jahresphase für unsere Vorfahren bedeutete
Den Menschen früher war klar, dass Sie spätestens jetzt Vorsorgen mussten um den harten Winter zu überstehen. Das Wohnumfeld wurde winterfest gemacht, Vorräte angelegt, die letzten Sonnenstrahlen genossen. Der Alltag verlagerte sich nun Stück für Stück immer weiter von Außen nach Innen, und das nicht nur räumlich. Mabon symbolisierte einen Wendepunkt im Jahr in dem jeder Einzelne sich auch wieder stärker auf sein Inneres fokussierte.
Für die Kelten stand dieses Jahreskreisfest für die letzte Phase des Jahres, sie nannten das Fest Mabon. Mit dem folgenden Jahreskreisfest Samhain begann für sie ein neuer Kreislauf. Das bedeutet, dass zu Mabon nicht nur die Ernte der Felder geehrt und gefeiert wurde, es wurde auch ganz allgemein das Jahr reflektiert und die Ernte im Übertragenen Sinne geehrt. Was habe ich erlebt, welche Erfahrungen habe ich gemacht, welche Lektionen gelernt, welche Hindernisse überwunden, welche Rückschläge erlitten. Wen oder was musste ich gehen lassen und wen oder was durfte ich empfangen…
Was kann Dich jetzt im Alltag unterstützen in dieser Zeit?
Alles was Dich mit dem Herbst verbindet, darf nun in dein Haus geholt werden.
Und Alles was deine Sinne an den Herbst erinnert darf jetzt zum Einsatz kommen. Gesammelte Stöckchen, Blätter, Kastanien Steine vom Spaziergang oder vor der Haustür können dekoriert oder einfach auf den Tisch gelegt werden und verbinden uns so ganz unbewusst im Alltag mit der Jahreszeit. Wenn Dir das nicht liegt, dann hole die Herbstfarben in dein Haus oder den Herbstduft etc. Das hilft uns nämlich den shift in die neue Herbstenergie gut zu bewältigen. Ich habe Vorgestern ein paar Gräser aus unserem Vorgarten in eine Vase gestellt und so die Natur ein Stück weiter in unser Haus geholt.

Die Jahreszeit typischen Nahrungsmittel unterstützen Dich hier auch nochmal stark darin. Viele erdende Wurzelgemüse haben nun in unseren Breitengraden Saison und wirken den Herbststürmen im Außen von Innen entgegen. Jetzt ist es Zeit Zwiebelkuchen und Federweißen zu genießen! Viele Obst und Gemüsesorten die jetzt reif sind wie zB. Weintrauben, Äpfel, Birnen Nüsse, Hagebutten, Kräuter etc. sind können wunderbar genutzt werden um deine Vorräte für den Winter anzulegen.
Einkochen, Trocknen, Einlegen, das sind DIE Alltagsrituale der Herbstzeit.
Vielleicht hast Du schon den Sommer über die Ein- oder Andere Marmelade eingekocht? Aktuell stehen viele saisonale Obst und Gemüsesorten zur Verfügung und Du kannst auch ganz wunderbar beim Bauern oder im Supermarkt hochwertige regionale Lebensmittel einkaufen wenn Du keine Zeit und/oder keinen Platz hast selber anzubauen.
Pack die Energie des Sommers in ein Glas damit Du es im Winter öffnen und Energie tanken kannst.
Antje Leonie Schindler
Ich selber bin (nicht erst seit meiner Ausbildung zum Ayurveda Lifestyle Coach) ein großer Fan von Chutneys. Sie schmecken unsagbar gut, sind gesund, nährend, wärmen von Innen und passen zu fast allen Gerichten. Zudem super wichtig: sie sind einfach und in großer Menge vorzukochen und easy zu portionieren.

Schreib mir gerne wenn Du an meinem Chutney Lieblingsrezept interessiert bist. Ich schicke es Dir gerne per Mail zu.
Haus und Heim winterfest machen und für Gemütlichkeit und Kuschelfaktor sorgen.
Ich hab hatte ja schon erwähnt, dass wir unseren Garten bereits Sturm-sicher gemacht haben. Wir haben ein sehr windiges Grundstück, da liegt das auf der Hand. Jetzt sind wir meistens noch energiegeladen genug um diese Aufgaben zu erledigen und das Wetter spielt noch so mit, dass wir uns vielleicht bei der anstrengenden Arbeit noch über die Sonne im Gesicht freuen können. Und meistens ist es so, dass sich der Einsatz (zeitlich und oder finanziell) jetzt auszahlt, wenn im Winter dann weniger Schäden und Ärgernisse anfallen. (Das ist jetzt gerade auch nochmal ein schöner Reminder an mich selbst 😉 zumindest die Notüberläufe auf den Dächern zu kontrollieren damit uns keine böse Überraschung im Winter droht).
Die Mädels haben gerade letztes Wochenende neue Vorhänge in ihre Kinderzimmer bekommen und diverse Lampen wurden wieder mit Glühbirnen (bzw LEDs) bestückt… im Sommer war das ja irgendwie nicht so wichtig. Und tadaaa nach im Januar 10 Jahren in diesem Haus haben wir es endlich geschafft im Flur die Baustellen-Glühbirnen durch „echte“ Treppenhauslampen zu ersetzten. Tja mit extrem herausforderndem Alltag bleibt halt immer irgendetwas auf der Strecke….

Was natürlich hier zu Mabon bei den Alltagsritualen nicht fehlen darf sind Kissen, Decken, Wollsocken, Schals gemütliche Strickjacken…. All das darf jetzt ausgemottet werden und vielleicht können die Hochsommerklamotten schon eingelagert oder in die hinterste Ecke im Schrank umsortiert werden.
Ich bin da nich nicht zu gekommen, ich nehme mir dann nämlich lieber etwas mehr Zeit und sortiere direkt auch aus was nicht mehr bleiben darf… Lediglich meine Wollsocken sind schon seit ein paar Wochen im Einsatz – ohne die geht bei mir nix!
Was ich mir dieses Jahr fest vorgenommen habe, ist auch ein Klassiker dieser Zeit, der von mir aber bisher immer schön ans Ende der TO-Do-Liste verschoben wurde – der Kassensturz! Ja genau, der Blick auf die Finanzen.
Moneymindset und Kassensturz stehen auf dem Programm

Wie hast Du bisher gewirtschaftet was konntest Du ernten, wo musst Du deine Planungen nach unten korrigieren und wo kannst Du eventuell mit mehr rechnen as erwartet…
Welche Glaubenssätze stehen dir eventuell noch immer im Weg, welche Muster zeigen sich immer und immer wieder? Meistens weisst Du ganz genau wo Du hier ansetzten solltest, oder?
Erntedank – Dankbarkeit – Teilen
Als Kind war ich in einer sehr aktiven katholischen Gemeinde zu Hause und habe die jährlichen Erntedank Feste geliebt. Dankbar zu sein für das was wir haben ist so eine Bereicherung und ganz ehrlich – ist die Situation auch gerade noch so schlimm, für irgendetwas kannst Du immer dankbar sein! Die Erntedankfeste weltweit, aber auch das Oktoberfest sind ursprünglich Feste genau dieser Zeit in der die Menschen dankbar die Fülle des Herbstes genossen haben, ausgelassen gefeierten und in Gruppen zusammengekommen sind, bevor dann im Winter mehr Rückzug in die eigenen 4 Wände anstand und weniger Austausch mit der Gemeinschaft. Vielerorts sind diese Aspekte auch heute noch Teil derVolksfeste, auch wenn es in den Medien nicht den Anschein macht, aber hier werden natürlich meistens auch nur die extremen kommerziellen Feste gezeigt, die mit dem ursprünglichen Sinn des Jahreskreisfestes nichts mehr gemeinsam haben.

Ich finde der Herbst ist auch eine gute Zeit um zu überlegen wo und wie man in diesem Jahr etwas teilen möchte von der Fülle die dich umgibt. Die Eine hat vielleicht noch etwas Zeit zur Verfügung die sie teilen kann, die nächste Expertise mit der sie anderen Menschen helfen kann, oder Geld oder Kochkünste, ein offenes Ohr… Mir fällt es aktuell schwer meine Zeit für einen guten Zweck oder das Allgemeinwohl einzusetzen, da die Pflege und meine Familie in der Hinsicht absolute Priorität für mich haben. Daher schaue ich ganz genau wo und wie ich dauerhaft und wo ich wen oder was unterstützen kann.
Früher habe ich mich mehr in Gemeinde und Schule engagiert und eher meine Zeit investiert und nicht mein Geld. Vielleicht hast Du aber auch schon einen Job der eh schon extrem die Gesellschaft stützt und aktuell leider nicht angemessen bezahlt wird (wie zB. Krankenschwestern) dann „spendest“ Du ja quasi eh schon immer… Du wirst sicher Wege und Mittel finden deine Fülle und deine Ernte zu teilen. Manchmal ist ja auch hier ein freundliches Wort an einen einsamen Menschen an der Bushaltestelle, dort ein aufmunterndes Gespräch mit einem Nachbarn der beste Weg zu teilen. Manchmal ist es auch nicht weg zu sehen wenn Unrecht geschieht und die Stimme zu erheben. All das kann tausendmal wertvoller sein als quantitative Zeit oder Geld. Und nicht zu vergessen, ist das Teilen der schönen Momente des Sommers im Familien- und Freundeskreis. Der Austausch über das Erlebte im Sommer, das Teilen der Erfahrungen und schönen Momente. Vielleicht könnt ihr hier auch ein paar Momente „einmachen“ und Fotos etc an die Wand bringen. Auch das bringt die Familie besser durch den Winter!
Yin und Yang – weiblich und männlich

Im Sommer herrscht das Yang vor, die Helligkeit, der Tag ist viel länger als die Nacht. Hier dreht sich alles um Aktivität, Kommunikation nach außen, Ausgelassenheit, Spaß, Wärme etc. Mit dem Beginn des Herbstes beginnt auch ziemlich plötzlich ein Umschwung der Energie. Gefühlt wird es von jetzt auch gleich dunkler, kälter, nässer … es beginnt die Zeit in der die Dunkelheit Stück für Stück immer mehr Raum einnimmt als die Helligkeit uns somit dominiert ab der Herbst Tag- und Nachtgleiche die weibliche Seite, Yin, die Ruhe der Rückzug, die Dunkelheit und Stille.
Der Wechsel vom Sommer in den Herbst ist in unseren Breitengraden der schwierigste. Die Übergänge vom Frühling in den Sommer und vom Herbst in den Winter sind meist nicht so gravierend und für uns in unserem Alltag besser zu bewältigen. Der Übergang vom Winter in den Frühling ist ähnlich drastisch, wird aber von den meisten Menschen so herbeigesehnt dass dieser psychologische Aspekt auf vielen Ebenen den Übergang erleichtert. Bleibt der Wechsel vom Sommer in den Herbst. Unser klassischer Alltag in dieser Zeit verstärkt die Problematik dazu noch, denn es liegt nicht wie zum Frühlingsanfang das Jahr gefühlt noch vor uns, viele Unternehmen müssen jetzt nochmal richtig Gas geben um die Jahresumsätze, Ziele und Anforderungen zu erfüllen. Das Weihnachtsgeschäft muss gut werden, Jahresabschluss und Inventur werden schon geplant. Das stresst. Dann kommt noch hinzu dass die Meisten im Sommer ihren Haupt-Jahresurlaub am Stück verbringen und somit der Kontrast zur Urlaubszeit den Alltag bei vielen noch härter wirken lässt. Warum ich das jetzt hier unter der Überschrift Yin und Yang erwähne? Wie der Hauptgrund warum dieser Wechsel der schwierigste für uns in meinen Augen jetzt erst kommt:
Der Übergang in den Herbst fällt uns so schwer weil die Yang Energie des Sommers unsere heutige Definition von einem erfolgreichen, gesunden, natürlichen Zustand entspricht und diesen unterstützt. Das bedeutet für den Sommer Rückenwind! Die Yin Energie allerdings entspricht so ziemlich dem Gegenteil der heutigen Leistungsgesellschaft! Wir arbeiten extrem kräftezehrend die ganze Zeit gegen den Wind an!
Antje Leonie Schindler
Was passiert also? Wir versuchen den gesellschaftlichen Erwartungen zu entsprechen und leben einen Alltag der gegen die vorherrschende Energie dieser Zeit arbeitet. Das kann nicht gut gehen. Zum Einen kann es nicht gut gehen da wir so im Herbst mit vielen körperlichen Beschwerden zu kämpfen haben werden, denn der Körper braucht nun eigentlich in eine Yin-lastigere Phase und wird sich die schon irgendwie holen, im Zweifel durch Krankheit. Zum Anderen ist diese Phase als ein Aspekt des Jahreszyklus nicht einfach zu überspringen. Der Jahreszyklus ist ein ausgeklügeltes System der Anspannung und Entspannung des Energie Tankens und Energie Auslebens… Wir können hier nicht einfach einen Aspekt überspringen.
Gesunde Routinen etablieren
Im Sommer lassen wir oft einige Routinen die uns das restliche Jahr über begleiten links liegen. Wir gehen vielleicht später ins Bett als sonst, brauchen nicht so viel Pausen, können auch mal anderes Essen verkraften. Manchmal ist es aber auch einfach viel zu gesellig um sich den eigenen Abläufe und Alltagsroutinen zu unterwerfen. Das ist ja auch völlig ok und irgendwie auch Teil des Sommers mit seiner maskulinen Yang Prägung.
Viele von uns spüren, obwohl wir ziemlich abgeschnitten sind von unserer natürlichen Umgebung, jetzt nicht nur den Wunsch nach Rückzug, Dankbarkeit und den Drang Vorzusorgen und das Haus gemütlich für den Winter zu gestalten, sondern möchten auch wieder mehr Routinen in ihren Alltag integrieren, denn das gibt in stürmischen Zeiten Halt und erdet.
Überlege einmal wo Du jetzt (wieder) gesunde Routinen in euren Rhythmus einbauen kannst, für Dich und die Familie. Versuche etwas mehr Yin in deinen Alltag zu integrieren. Zum Beispiel über kurze Mini-Pausen über den Tag verteilt, wieder frühere Bettzeiten, die wärmende nährende Suppe am Abend etc….
Ein richtiges Jahreskreisfest feiern
Vielleicht hast Du auch Lust am Wochenende ein richtiges Jahreskreisfest zu feiern? Dann überlege doch einmal wer an diesem Fest teilnehmen könnte und wie deine Hauptintention aussehen soll.
Ganz allgemein ist zu allen Jahreskreisfesten eine innige Begegnung mit der Natur und dem aktuellen Element (zu Mabon ist es Wasser) zu empfehlen. Vielleicht hast Du die Möglichkeit das Fest draußen in der Natur an einem Bach oder See abzuhalten? Falls nicht können Dir auch Bilder, Düfte, Steine etc helfen in Kontakt mit den betreffenden Elementen zu kommen.
Tanzen, singen, Musik hören, Meditieren oder eine Fantasiereise passend zum Thema kann ich wärmstens empfehlen. Falls Du in einem Frauenkreis feierst ist auch ein achtsamer Austausch zu Jahreszeitspezifischen Themen sehr heilsam.
In jedem Fall dürfen die 6 Sinne bei einem Jahreskreisfest nicht fehlen – versuche sie zu integrieren.
Schenke der Mitte des Raumes in der Du das Jahreskreisfest abhältst besonders viel Aufmerksamkeit (wenn Du in der Natur bist lege intuitiv eine Mitte fest). Vielleicht magst Du die Mitte besonders kennzeichnen durch ein Tuch oder Ähnliches? Ich gehe immer auch auf die Himmelsrichtungen und die passenden Elemente ein und stelle sie in irgendeiner Art und Weise da. In der Mitte platziere ich häufig eine Kerze und um diese dann Alles Übrige passend zu dem Jahreskreisfest. Hier unten siehst Du z.B. unsere Mitte zu einem Jahreskreisfest im Sommer welches ich mit meinen Töchtern gefeiert habe. Das Brett habe ich in die Mitte unseres Hauses gelegt und konnte es danach auch schnell und einfach wieder entfernen. Rund um das Brett herum haben wir noch ein Kartenset der Kinder ausgebreitet und die Mitte war komplett. Falls Du in der Natur unterwegs bist und feierst achte bitte darauf dass Du achtsam und respektvoll vorgehst und als Dank immer auch etwas zurückgibst wenn Du etwas (mit)nimmst. Du kannst die Mitte und dein ganzes Fest natürlich auch ganz cool und modern gestalten, es muss nicht immer romantisch und bäuerlich aussehen!

Ich könnte noch Stundenlang hier weiterschreiben, denn das Thema Jahreskreisfest begleitet mich nun schon sehr lange und ich bin fasziniert von den einzelnen Aspekten der Feste, aber auch einfach überzeugt durch die Erfahrung die ich damit machen konnte. Ich Monte in den letzte Jahren einfach am eigenen Leib erfahren wie toll es mich ins Hier und Jetzt zurückholt, mich erdet mitHalt und Rythmus gibt diese Feste zu feiern. Gerade wenn im Alltag der Bezug zu den ursprünglichen Festen und Bräuchen immer weiter verloren geht ist der Mehrwert der Jahreskreisfeste für mich und die Kinder immens. Manchmal passt es nicht und wir feiern nicht wirklich, sind nur achtsam und nehmen die Energie der Zeit mit allen Sinnen wahr. Manchmal bereiten wir einFest aber auch schon tagelang vor und feiern es ausgiebig… immer wie es gerade passt. Jetzt muss ich aber mal ein Ende finden, denn ich möchte ja noch eine Podcastfolge hierzu einsprechen bevor die Kinder aus der Schule zurück sind…
Ich würde mich freuen wenn ich Dich dazu inspirieren konnte vielleicht auch einmal ein Jahreskreisfest zu feiern, oder zumindest achtsam die verschiedenen Jahreszeiten zu ehren und wahrzunehmen.
Vielleicht hast Du auch Lust mir zu schreiben wie Deine Erfahrungen hier waren und sind – ich freue mich sehr über Austausch mit Dir. Auch wenn Du Fragen oder Anmerkungen hast kannst Du mich gerne per Mail kontaktieren.
Falls Du jemanden kennst für den dieser Artikel auch interessant sein könnte – leite ihn doch gerne einfach weiter!
Let´s Charge together! Deine Antje
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